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Textil. Projekt 03

Datum. 2005

Stadt. Aachen

Werkstoff Textil. Textilkunst || Claudia Merx

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Claudia Merx

 

 

Textilkunst. Sehe ich da ein verächtliches Naserümpfen der „Kunstkenner“? Wohl keine Kunstrichtung ist so sehr mit dem Klischee der „sich selbst verwirklichenden Hausfrau auf Sinnsuche“ und des Kunsthandwerks behaftet wie die Textilkunst. Ungeachtet dieser bizarren Vorstellung mal anders nachgefragt: Macht der Werkstoff ein Objekt zur Kunst oder seine inhaltliche Aussage?

 

Claudia Merx  spricht wenig über das Material, mit dem sie arbeitet. Momentan ist es ein Fasermaterial (Wollhaare) das mit seiner charakteristischen Eigendynamik die Grundlage ihrer Arbeitsweise und ihrer Objekte ist, aber vielleicht arbeitet sie morgen mit Papier und Bleistift oder einem anderen Werkstoff, der ihre inhaltlichen Aussagen besser transportieren kann.


Ihr Fasermaterial hat im Laufe der letzten Jahre einen nahezu papiernen Ausdruck gewonnen. Transparent, dünn, filigran dabei jedoch stabil, beweglich und fest spiegelt es gleichsam die Gegensätze wieder, die Thema in den Arbeiten von Claudia Merx sind. Innen und Außen, Schein und Wirklichkeit, Stärke und Verletzbarkeit, Distanz und Nähe. Ihre Objekte brauchen Raum, das Dahinter, Daneben, Davor, Dazwischen, das Unten und Oben.


Diese Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Blickwinkel und Betrachtungsweisen, räumlich wie auch im übertragenen Sinn, bilden den Kern ihrer textilen Installationen. In einer unverwechselbaren Eigenart und Klarheit der Gestaltung werden die meist wesensgleichen Objekte zu einem Ganzen vereint, so dass sie eine subtile, aber intensive und vielschichtige Wirkung erzielen.
 

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